„Los, da fahren wir mit! Ein paar Tage Frankreich…gar nicht teuer…keine Schule“, dachte sich vor ungefähr 15 Jahren mein Cousin Stefan, überredete seinen Schulkameraden mitzukommen und meldete sich für Taizé an. Er erschrak jedoch nicht schlecht, als er zufällig herausfand, wohin die Reise gehen würde: Ins KLOSTER! In einem bei Oma herumliegenden Heftchen vom kath. Frauenbund wurde über die ökumenische Communité in Taizé berichtet. Was nun? Sekunden später hatte man per SMS beratschlagt und gelacht, fügte sich dem „Schicksal“ und kam beeindruckt sowie angenehm überrascht wieder nach Hause. Hatte dieses Klosterleben doch so gar nichts Verstaubtes, Weltfremdes an sich wie befürchtet.
Ein Erlebnis, was Stefan und einige unserer Schülerinnen bzw. ehemaligen Schülerinnen gemeinsam haben und sogar erneut nach Taizé pilgern lässt: Sie sind begeistert von diesem Ort, der so einmalig ist und wie kaum ein anderer dazu einlädt, sich mit seinem eignen Glauben auseinanderzusetzen. Hier werden neue Kontakte zu anderen Jugendlichen aus aller Welt geknüpft, denen ihre christliche Überzeugung wichtig ist und dabei gespürt, wie sich die frohe Botschaft anfühlt, dass Gott Liebe ist, und einen Platz im eignen Leben hat.
Neben 31 Mädchen unserer Schule, drei Ehemaligen, die Herrn Richter und mich als Jugendbetreuer unterstützten, fuhren in diesem Jahr erstmals auch einige Erwachsene der Schulgemeinschaft mit. So entstand auch hier eine wirklich nette Gruppe aus einer Mutter, einem Vater, einer Großmutter und Freunden – unter ihnen auch Stefan, den es wieder nach Taizé gezogen hatte – so wie mich. Für mich ist die Reise jedes Jahr ein „Glaubens-Update“ und eine Möglichkeit sich auch einmal anders zu begegnen als in der klassischen Lehrer-Schüler-Rolle. Aus diesen Gründen finde ich die Fahrt nach Taizé so bereichernd und schön. Toll, dass ihr alle dabei gewesen seid und fahrt gerne wieder mit! Ich freue mich schon auf euch und Taizé im Mai 2020. Nähere Einblicke und Eindrücke der Teilnehmer/innen finden sich auf der Schulhomepage.

Text: Frau Kerstin Hertle
Fotos: Herr René Richter