Was macht guten Reliunterricht aus?

Die Schülerinnen würden vielleicht antworten, dass er Spaß bereiten soll und dass man auch einmal etwas anderes macht, als nur Hefteinträge zu schreiben und für die nächste Ex zu lernen.

Ich persönlich gebe ihnen Recht und erweitere ihre Aussagen um meine Sicht:

Wenn es mir als Lehrerin gelingt, die Mädchen zum Nachdenken, Hinterfragen und zur Festigung ihres eigenen Glaubens zu bringen und sie sich gerne darauf einlassen, dies immer wieder aufs Neue zu wagen, habe ich mein Ziel fast schon erreicht. Wo und wann sonst bleibt Zeit und Raum den großen Fragen des Lebens nachzugehen Antworten darauf zu finden?

Und diese Antworten tauchen manchmal beim Singen, Basteln, Rätsellösen, Videodrehen oder auch einfach im Kreis sitzend beim Zuhören der Geschichte einer Mitschülerin oder im Unterrichtsgespräch auf.

Was bedeutet Christsein heute ganz konkret für mich? Jeder von uns gestaltet die Welt mit. Welche Rolle spielt mein Glaube dabei, wenn es um das Miteinander hier in der Schule, daheim in der Familie oder im Freundeskreis geht? Inwiefern macht es Sinn für mich zu glauben, also was habe ich davon?

Es ist wichtig, Aha-Erlebnisse zu schaffen und Antworten anzubieten. Wenn dann eine Schülerin sagt: „Jetzt macht das Sinn für mich. Das habe ich so noch nie gesehen.“ oder „Mir ist endlich klar, wer Gott ist, was „Himmel“ bedeutet und welche Mission Jesus hatte, aber vor allem, dass das wirklich etwas mit mir und meinem Leben zu tun hat.“, dann konnte ich mehr als einen Hefteintrag mitgeben und auch meinen Glauben leben.

Die Passionsgeschichte – gemalt von den Fünftklässlerinnen

 

Die Siebtklässlerinnen beim Rätseln zu den 10 Geboten

Text und Fotos: Kerstin Hertle