Dass man auch über eine digitale Autorenlesung per Videokonferenz in die Welt der Kinder- und Jugendliteratur eintauchen kann, durften die 90 Mädchen aus den fünften und sechsten Klassen der Mädchenrealschule der Stiftung der Dillinger Franziskanerinnen (MRS) zusammen mit ihren beiden Deutschlehrkräften Frau Klara Adams und Frau Kerstin Petz erfahren.
Mit großem Interesse lauschten die Zuhörerinnen der Berliner Autorin Martina Wildner, die aus ihrem Buch „Das schaurige Haus“ auf spannende und durch Einblenden von Illustrationen anschauliche Weise vorlas.

In der Gruselgeschichte, verpackt mit Fragestellungen aus der Sozialstruktur von Kindern, geht es um eine Familie, die aus Chemnitz in Sachsen in ein Dorf ins Allgäu zieht. Dort leben sie in einem Haus, das lange leer stand und in dem es spuken soll. Die Kinder müssen sich in der ungewohnten Situation zurechtfinden, neue Freunde finden und den „komischen“ Dialekt verstehen lernen.

Geduldig beantwortete die Autorin am Ende der Lesung die vielen interessanten Fragen der Schülerinnen, wobei sie einiges Persönliches verriet und den angehenden „Nachwuchsautorinnen für deren erste Schreibversuche“ Tipps gab. So erläuterte Frau Wildner zum Beispiel das Schreibprinzip „Show – don´t tell“, das den Autor dazu auffordert einen bestimmten Gegenstand nicht zu beschreiben, sondern Handlung und Dialog zu verwenden.

Als Reaktionen auf das angenehme Vorlesen und die jugendfreundliche Gesprächsführung gab Jana einen Tag später zu: Ich mag es, wenn mir vorgelesen wird, vor allem Gruselgeschichten, die ich so liebe. Ich freue mich schon darauf, heute Nachmittag den Trailer anzuschauen und auf den Netflixfilm, der bald verfügbar sein wird.“ Weitere Schülerinnen ergänzten: „Ich habe mir das Buch schon gekauft und begonnen zu lesen.“

Wir von der Mädchenrealschule bedanken uns sehr herzlich bei Frau Wildner, die sich nicht vor der digitalen Variante ihrer Lesung gescheut hatte und die Jugendlichen somit, der Pandemie zum Trotz, auf eine so wichtige Autorenbegegnung nicht verzichten mussten. Ein besonderer Dank gilt auch der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, durch deren langjährige, gute Zusammenarbeit solch Gewinn bringende Veranstaltungen für unsere Schülerinnen möglich werden.

 

Text: Frau Kerstin Petz, Deutschlehrkraft

Fotos: Frau Klara Adams, Deutschlehrkraft