WENDO – einfach super!

Wir fanden WENDO einfach super und spannend, weil wir Schülerinnen dabei lernten, wie man sich verteidigt und sich verhält, wenn man belästigt oder angegriffen wird. Die Trainerinnen waren sehr nett und es machte Spaß mit ihnen zu arbeiten. Es ist unserer Meinung nach wichtig an so einem Kurs einmal teilgenommen zu haben, weil man sich danach viel sicherer fühlt. “Ich weiß jetzt, wie ich mich verhalten muss, falls ich einmal angegriffen werden würde”, erzählte uns stolz Julia, eine unserer Mitschülerinnen.
Also Mädels, nutzt die Gelegenheit und macht mit bei WENDO!

Text: Laura Dahm und Johanna Fuhrmann, 7 b

WenDo Kurse für Mädchen an der Mädchenrealschule in Volkach

Wie jedes Jahr durften die Mädchen der Realschule Volkach an einem WenDo Kurs teilnehmen.

Die Trainerin Cäcilia Keller, Sozialpädagogin, Supervisorin und ausgebildete WenDo Trainerin leitete den Aufbaukurs, an dem die Mädchen mit Begeisterung mitmachten.

WenDo ist keine Kampfsportart, wie viele meinen, sondern ein ganzheitliches Konzept, bei dem Mädchen und Frauen lernen sich zu wehren, wenn ihre Grenzen verbal oder körperlich überschritten werden. WenDo heißt übersetzt „Weg der Frauen“ und wurde vor etwa 30 Jahren als Methode zur Selbstverteidigung von Frauen für Frauen entwickelt.

Angesetzt wird bei den Alltagserfahrungen von Frauen und Mädchen, denn sie sind täglich Situationen ausgesetzt, in denen sie nicht ernst genommen werden.

Für WenDo wird keine besondere Sportlichkeit verlangt, sondern es geht darum, über Ängste und Stärken zu reden und dann durch spezielle Übungen an den Ressourcen und Möglichkeiten entlang zu gehen. Die Mädchen sollen ihre Fähigkeiten und Grenzen wahrnehmen, Gefahrensituationen erkennen und lernen sich aktiv für sich einzusetzen.

Es werden konkrete Situationen durchgespielt, wobei Verhaltensmuster aufgezeigt und verändert werden. So ist eine wichtige Erfahrung die Stimme wirkungsvoll einzusetzen, um zu erschrecken oder aufmerksam zu machen.

WenDo besteht aus Wahrnehmungs- und Körperübungen, Atem und Stimmtechnik, mentalem Training, Rollenspielen und Selbstverteidigungstechniken.

Der Kurs brachte den Mädchen mehr Sicherheit und Wissen über mögliche Angriffe und Angreifer. „Ich habe die Ohrfeige gelernt und andere Tritt- und Schlagtechniken“, erzählt  eine Teilnehmerin, „aber vor allem weiß ich jetzt wie ich das richtig anwende.“

Sie machten die Erfahrung, dass sie nicht schwach sind, sondern lernten wie sie sich wehren können. Denn ob ein Mädchen sich wehrt, hängt nicht von ihrer Körperkraft ab, sondern an ihrer Entschlossenheit ihr Leben oder ihre Würde zu schützen.

Symbolisch für ihre Kraft und ihre Entschlossenheit, schafften es alle teilnehmenden Mädchen, ein Brett durchzuschlagen. „Das Brett zu brechen hat mir gut gefallen, es hat mir gezeigt, wieviel Kraft ich habe, wenn ich etwas will.“

Die Mädchen, die den WenDo Kurs besuchten, sind überzeugt, dass sie sich nun in gefährlichen Situationen wehren können. Sie haben Techniken gelernt, wissen jedoch auch, dass diese Techniken nur in Notwehr, wie einer Vergewaltigung oder in Todesangst eingesetzt werden. Vorher reagiert man mit einer bewussten Körperhaltung, wird sich seines Gefühles bei Gefahren bewusst und kann Paniksituationen bewältigen.

Fragen wie: “Woran erkenne ich überhaupt einen Angreifer? Was mache ich zum Beispiel, wenn ich Angst habe im Dunkeln oder wenn mich jemand verfolgt?“ Das waren Themen, die die Mädchen in Form von Rollenspielen beantwortet und geübt haben. So gibt es, wie eine Schülerin bemerkt, nicht nur eine Möglichkeit einen Verfolger los zu bekommen. „Ich kann mir Hilfe holen, jemanden anderen ansprechen, dem Verfolger streng auf seine Nasenwurzel schauen und ihm laut und deutlich sagen, dass er aufhören soll, oder ich kann wegrennen und ganz laut “hot” brüllen.“

Die Wahrnehmungsübung, die die Mädchen darin schult, auf die „innere Ampel“ zu achten, genoss die Aufmerksamkeit der Mädchen ganz besonders, wohl deshalb, weil sie selbst Rollen übernehmen durften und weil sie erfahren konnten, dass kein Angreifer vom Himmel fällt. Die meisten waren jedenfalls einer Meinung: „Das hat am meisten Spaß gemacht!“

Die Mädchen fühlten sich insgesamt stärker, sicherer und es hat ihnen großes Vergnügen bereitet.

Am Schluss waren sich alle einig: „Ich bin klasse, du bist klasse, wir sind klasse!“

Text: Frau Cäcilia Keller (WenDo-Trainerin)

Foto: Frau Martina Heidenfelder