Wie komme ich damit zurecht, wenn ein mir lieber Mensch stirbt? – Und wie ist das: Sterben?
Wenn ich mir vorstelle, dabei zu sein, wenn ein Mensch dem Tod entgegen geht, macht das Angst. So oft kommt das ja nicht vor. Was könnte mir – könnte uns – helfen, gut mit uns und mit der oder dem Sterbenden umzugehen?
Im evangelischen Religionsunterricht haben sich die Schülerinnen der 10. Klassen damit beschäftigt, welche Arten von Sterbebegleitung es gibt. Neben der Palliativstation im Krankenhaus wird Unterstützung für Angehörige und Sterbende auch durch Hospiz-Vereine geleistet. Um hierzu genaueres zu erfahren, organisierte Frau Ingrid von Wietersheim ein Gespräch mit Frau Ute Dodt und Frau Birgitt Schubert in unserer Schule. Wir hatten die Möglichkeit beiden ehrenamtlichen Hospiz-Mitarbeitenden unsere Fragen zu dem Thema Sterbebegleitung zu stellen. „Was hat sie dazu gebracht in den Hospiz-Verein zu gehen?“ war die häufigste Frage. Eine der Frauen beantwortete sie damit, dass sie selbst schon einmal in der Familie Sterbebegleitung in Anspruch genommen hat und das als sehr hilfreich empfand. Die andere Frau erzählte, dass sie gerne eher davon gewusst hätte um besser über den Tod und das Sterben reden zu können. Beide fanden Sterbebegleitung so sinnvoll, dass sie die Hospizarbeit jetzt auch aktiv unterstützen.
Auch persönliche Fragen wie: „Ist Ihnen ein Tod sehr nahe gegangen?“ oder: „Gab es einen Sterbenden, den sie nie vergessen werden?“ durften gestellt werden. Eine sehr interessante Information war, was Hospiz- Mitarbeitende genau tun, nachdem sie angerufen werden und zu einem Sterbenden in die Familie gehen. Sie bleiben dort nämlich manchmal einige Stunden. Oft sitzen sie „nur“ bei dem Menschen, damit er sich nicht alleine fühlt. Genau das ist es aber, was für viele Menschen nicht einfach ist. Die beiden Frauen haben in den letzten Jahren verstärkt erlebt, dass auch die Angehörigen froh sind für ihre Unterstützung, um mit dem Abschied von einem lieben Menschen fertig zu werden und die letzten Tage gut zu gestalten. Die Hospiz-Helferinnen betonten auch, dass sie nicht nur in Familien Sterbebegleitung leisten, sondern auch für Menschen, die im Altersheim liegen. Sie werden hier beispielsweise dann gerufen, wenn Altenpfleger und Angehörige keine Zeit haben. Im Ganzen war es eine wichtige, informative Schulstunde und das Gespräch hat mir gezeigt, dass wir jeden Tag intensiver leben sollten und froh darüber sein sollten, was wir alles erleben dürfen.
Text: Ronja Lohmann, 10 a
Foto: Frau Ingrid v. Wietersheim