MRSVO auf Pilgerreise in die „Ewige Stadt“ – oder – „Alle Wege führen nach Rom“
Unvergesslich war für alle Beteiligten die Studien- und Pilgerreise der gesamten Mädchenrealschule Volkach in die Ewige Stadt. Lediglich die Mädchen der beiden fünften Klassen hielten in ihrer Schule die Stellung. Alle anderen 252 Schülerinnen und 27 Lehrkräfte sowie Betreuer machten sich am 04.11.2018 auf, die Stadt Rom mit ihren berühmten Bauwerken, schönen Plätzen, vielen imposanten Kirchen und den Vatikan als Zentrum der Katholischen Kirche kennen, ja vielleicht sogar lieben, zu lernen. Mit dem von Sr. Kunigild Steer (Kloster St. Maria, Volkach) und Sr. Martina Schmidt (Provinzleitung Bamberg) erteilten Reisesegen begab sich die Schulgemeinschaft auf die Spuren des Christentums.
Über die Ursprünge des Christentums erfuhren die Schülerinnen in einem gemeinsamen Gottesdienst, 32 Meter tief unter der Stadt, in der Kirche der Domitilla Katakombe. Dort konnten die Schülerinnen und ihre Betreuer mit eigenen Augen die von den frühen Christen gezeichneten christlichen Symbole sehen, die bis heute noch von Bedeutung sind, z.B. Fisch, Anker usw. Mit dem evangelischen Pfarrer Hanjo von Wietersheim und dem katholischen Priester Konrad Bestle feierte die Schulgemeinschaft einen beeindruckenden ökumenischen Gottesdienst.
Um einen grundlegenden Überblick über diese großartige antike Stadt zu bekommen, erhielten wir bei einer Stadtrundfahrt erste wichtige Informationen von einer Reiseführerin, die sich später auch als lobenswert sprudelnde Informationsquelle im Kolosseum und im Forum Romanum bewies. Das vielfältige Programm beinhaltete neben den bekannten, geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten wie Petersdom mit Kuppel, Engelsburg, Pantheon, Spanische Treppe sowie Trevibrunnen auch den Besuch bei Pater Mauritius im Benediktinerkloster S. Anselmo auf dem Hügel Aventin, einen Abstecher nach Osita Antica ans Mittelmeer oder für die Abschluss-Schülerinnen einen Abend im Hard Rock Café und gemeinsamen Pizzaessen im Trastevere-Viertel. Auch für ein bisschen Souvenirshopping und italienischer Lebenskultur (Espresso, Cappuccino und Gelato) blieb zwischendurch immer einmal noch Zeit.
Den Höhepunkt dieser Fahrt stellte am Mittwoch die Papstaudienz auf dem Petersplatz dar. Gespannt und anständig geduldig wartete die Schulgemeinschaft bei strahlendem Sonnenschein auf das Oberhaupt der Katholischen Kirche und wurde belohnt, als der Heilige Vater zum Greifen nahe den Schülerinnen von seinem Papamobil aus entgegenwinkte. Seiner Ansprache über das 7. Gebot „Du sollst nicht stehlen“ lauschten alle Mädchen und konnten sich schließlich, als Papst Franziskus unsere Mädchenrealschule der Dillinger Franziskanerinnen aus Volkach namentlich begrüßte, nicht mehr auf ihren Stühlen halten. Sie jubelten ihm mit ihren leuchtend pinken Schals, das „gemeinsame Erkennungszeichen“, entgegen.
„Das muss man einmal erlebt haben“, sprach mich ein Mädchen der 6. Klasse nach der Audienz auf dem Weg zur Engelsburg an, „das war ein tolles Gefühl!“ Eine ältere Schülerin resümierte: „Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir Schüler die Chance bekommen haben, überhaupt einmal nach Rom fahren zu können. Das gibt es nicht in jeder Schule – ein einmaliges Erlebnis.“
Als Schulgemeinschaft gestärkt, fasziniert von der Heiligen Stadt und mit den wunderbaren, unvergesslichen Eindrücken der Papstaudienz im Gepäck fuhren die Volkacher Schülerinnen mit ihren Lehrkräften und Betreuern wohlbehalten nach fünf Tagen zurück in ihre Heimat, in der Hoffnung, noch lange von diesem Gemeinschaftserlebnis zehren zu können.
Solch eine faszinierende Reise wäre nicht so einfach möglich geworden, wären da nicht der großzügige finanzielle Zuschuss der Diözese Würzburg, die örtlichen Sponsoren sowie weitere Unterstützer gewesen, die somit jedem Mädchen die Chance gaben, mitfahren zu können. Ein Vergelt´s Gott hierfür.
Unser Dank gilt an dieser Stelle auch dem gesamten Team der Firma alpetour unter der Leitung von Fr. Barbara Bühringer sowie den begleitenden Lehrkräften und Betreuern und nicht zuletzt auch denen, die Zuhause in der Schule die Stellung hielten.
gez. Kerstin Petz, RSKin i.K.
Mainpostbericht zur Romfahrt
Auf den Spuren des Christentums
252 Schülerinnen der Mädchenrealschule und 28 Begleitpersonen starteten am Sonntag nach Rom
Volkach Sechs Jahre vergingen von der Idee bis zur Realisierung. Am Sonntag war es soweit. Am Volkacher Freibadparkplatz machte sich fast die gesamte Mädchenrealschule der Dillinger Franziskanerinnen auf den Weg nach Rom. Vor den bereitstehenden Bussen gaben Klosteroberin Klosteroberin Sr. Kunigild Steer und Provinzleiterin Sr. Martina Schmidt den 252 Schülerinnen der Mädchenrealschule und 28 Begleitpersonen den Reisesegen und wünschte eine gesunde Heimkehr. Alle trugen pinkfarbene Rundschals mit Schulaufdruck als äußeres Zeichen der Zusammengehörigkeit und der Gemeinschaft. Mehrere hundert Angehörige sorgten für einen großen Bahnhof.
Als Schulleiterin Doris Roth die Startflagge schwang, ging für sie persönlich ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Im Sommer 2017 wurde die „Stiftung der Dillinger Franziskanerinnen St. Maria Volkach“ errichtet – Anlass für die sechstägige Studienreise. „Mit dieser Tour wollen wir unseren Schülerinnen unvergessliche Eindrücke und uns auf die Spuren des Christentums begeben“, verriet Schulleiterin Roth. Die Mädchenrealschule sei eine kirchliche Schule und „unsere Schülerinnen sollen einmal die Möglichkeit haben die Stadt Rom kennen zu lernen.“ Freizeitaktivitäten werden in Europas Süden nicht zu kurz kommen. Die Firma „alpetour“ schnürte für die Schulfamilie ein „Rundum-Sorglos-Paket“ und ein abwechslungsreiches Programm. In Gruppen besichtigen die Schülerinnen die Domitilla Katakomben, das Kolosseum und das Forum Romanum. Stadtrundfahrt, Papstaudienz und heilige Messe stehen ebenso auf dem Programm wie ein Abstecher ans Mittelmeer. Als Unterkunft hat man eine zentrumsnahe Camping-Ferienanlage gefunden. Die Schülerinnen sind in komfortablen Chalets untergebracht.
Die Studienfahrt sei eine „freiwillige Geschichte“, sagt Roth. Umso mehr habe sie sich über die große Resonanz in der Schulgemeinschaft gefreut. Nur 20 Schülerinnen müssen aus den verschiedensten Gründen zuhause bleiben. Diese haben die Möglichkeit ein Praktikum zu machen. Für die beiden neuen fünften Klassen käme diese Studientour zu früh, erläutert Roth. Sie halten in dieser Woche die Stellung in der Schule. Warum es mehrere Jahre gedauert hat, bis das Projekt endlich starten konnte? „Vor sechs Jahren wurden wir vom katholischen Schulwerk in München eingeladen, an einer Romfahrt teilzunehmen“, erklärt Doris Roth. Es habe dann viel Zeit gebraucht, bis die Idee umgesetzt werden konnte. Als 2017 eine Bamberger Schule mit 800 Schülern nach Rom aufbrach, habe sich die Schulgemeinschaft endgültig dazu entschlossen. Die Fahrt sei keineswegs ein Urlaubstripp sondern vielmehr eine Pilger- und Studienreise mit Geschichts- und Religionsunterricht. Der Unterricht wird von Volkach nach Rom verlagert. Die Diözese Würzburg erleichtert den Eltern die Finanzierung der Reise mit einem Reisezuschuss von etwa einem Achtel der Fahrtkosten. „Auf diese Weise ist die Reise für die Eltern erschwinglich und Geschwisterkinder erhalten nochmals einen Rabatt“, so Roth. Als Initiatorin der Fahrt stieg sie am Sonntag natürlich mit in den Bus. Und wenn alles gut läuft, dann wird die Schulgemeinschaft in fünf Jahren wieder in Richtung italienischer Hauptstadt aufbrechen.
Kurz vor der Abreise nach Rom: Die Schülerinnen der Volkacher Mädchenrealschule und ihre Betreuer verabschieden sich von ihren Angehörigen. Anschließend steigen alle in die bereitstehenden Busse ein.
„Voll cool“ freuen sich die Zehntklässlerinnen (von links) Lisa, Amelie und Björk auf die bevorstehende Fahrt nach Rom.
Sr. Kunigild Steer (Foto) und Provinzleiterin Sr. Martina Schmidt erteilen den Schülerinnen den Reisesegen.
Im Doppeldeckerbus herrscht schon bei der Abfahrt unter den Schülerinnen beste Abenteuerstimmung.
Bericht: Peter Pfannes, Mainpost
Foto: Peter Pfannes, Mainpost